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    La Risata

    Im April diesen Jahres feierte der Circus Fumagalli seine Weltpremiere in Essen. Schon im großzügig gestalteten Vorderzelt wird der Besucher mit Livemusik auf ein ausgezeichnetes Programm eingestimmt. Das Zelt selbst besticht durch seine Aufmachung und sein komfortables Sitzangebot. Es gibt keine Sitzbänke, sondern überall nur gepolsterte Sitzplätze. Logen und auch die Manege sind mit Teppichboden ausgestattet. Dass ein Circus zudem ohne Tiernummern auskommen kann, bewies Fumagalli gleichfalls. In seinem exquisiten Premierenprogramm stand natürlich Fumagalli, der ehemalige Starclown des Circus Roncalli selbst im Mittelpunkt des Rampenlichtes. Die klassischen Clownentrés wie „Bienchen Bienchen gib mir Honig„ oder das „Cowboyduell in Zeitlupe„ verfehlten ihre humorvolle Wirkung beim Zuschauer ebenso wenig, wie die kraftprotzenden Kunststücke der Fuma Boys. Die Peres Brothers begeisterten mit einer Handequilibristik-Darbietung die Kraft und Eleganz gepaart mit hohen Schwierigkeitsgraden (Einarmer, Hand-Kopfstand) vereinte. Die beiden Brüder Ivan und Adans Lopez-Peres stammen aus einer sehr berühmten portugisischen Circusfamilie und erhielten 1996 beim Festival Mondial du Cirque de Demain die Goldmedaille für ihre Darbietung. Hoch am Trapez bot das Duo Milani Luftakrobatik vom Feinsten. Fänge (Arm in Arm) Salti und Kontorsion verschmolzen zu Bildern voller Grazie, Anmut und Geschicklichkeit. Willer Nicolodi überließ das Sprechen seinem Hund, dem einzigen Tier im Circus Fumagalli und seinem Vogel Rudi. Ventriloquistik im Circus, ungewöhnlich und selten zu sehen, aber mit seinen Gags und Pointen hatte der Bauchredner die Lacher des Publikums schnell auf seiner Seite, besonders als er sich zwei Zuschauer holte und die so plötzlich ganz andere Stimmlagen bekamen. Wirbel, Drehungen, Salti mit Tempo und Esprit waren das Markenzeichen der Steven Brothers ihres Zeichens Ikarier. Das sie nicht nur exellente Ikarier sind, sondern auch einen Hang zu Komischen haben, bewiesen sie mit ihrer Trapezakrobatik, in der sie kein noch so witziges Detail ausließen, sehr zum Vergnügen des Publikums. Ruth Salina verband tänzerische Ausdruckkraft mit akrobatischer Bewegungsdynamik an den Vertikalbändern. Ihre spektakulären Abroller und Fälle ließen den Atem stocken. Claudius Specht ließ hingegen die Keulen in atemberaubenden Tempo durch die Luft gleiten, mit zehn Bechern zeichnete er schier unmögliche Bilder, nebenbei noch eben eine Pirouette drehend. Hier wurde ein Tempojongleur von großem Format präsentiert. Zum Schluß noch einmal das grande Finale mit allen Künstlern und nicht zu vergessen, das Circusorchester, welches den Künstlern erst die richtige musikalische Note verlieh.

    Redaktion: Hartmut Höltgen-Calvero

    2001-12-15 | Nr. 33 | Weitere Artikel von: Hartmut Höltgen-Calvero





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