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    Abschied – oder was wir künftig bestimmt vermissen werden


    In der letzten Ausgabe konnten wir noch ein paar Neuzugänge in der Münchner Kleinkunstszene vermelden. Doch so, wie die Neueröffnungen kommen, gehen die etablierten Lokale oder ihre hoffnungsvollen Nachfolger. Nach nicht einmal einem Jahr muss das Rohrer & Brammer die Segel streichen. Das Lokal war ein Hoffnungsschimmer am Horizont, als das Traditionshaus Heppel & Ettlich die Pforten schloss. Fast nahtlos übernahmen die beiden Frauen die Lokalität und sie etablierte sich zu einem Treffpunkt für die Kleinkunstszene der Stadt. Doch hinter den Kulissen gab es wohl Ärger mit einem Partner, was nun zum Aus führte. Noch ist völlig offen, ob die beiden ambitionierten Betreiberinnen noch einmal ein solches Experiment wagen wollen und auch, ob dies nun der endgültig letzte Vorhang für die Bühne in der Kaiserstraße ist, oder ob sich doch noch ein Mäzen findet, der mitten in Schwabing die Tradition aufleben lässt.

    Schade, denn wir werden die gemütliche Bühne und die Möglichkeiten, die sich hier auch unbekannten Künstlern geboten haben, sehr vermissen.

    Mit Lustig präsentierte der Mathematiker und Musikkabarettist Piano Paul Dietrich sein vermutlich letztes Programm. Bevor er sich aber, unter anderem aus gesundheitlichen Gründen, zurückzieht, werden beim aktuellen Programm noch einmal alle Register gezogen und Mathematik, Musik, Zauberei und Jonglage vereint. Ein wohltuender Kontrast zur häufig platten Comedy auf Privatsendern – auch das werden wir in Zukunft vermissen.

    Bevor die silbergraue Eminenz des deutschen Kabaretts, Klaus Peter Schreiner, an Abschied denkt, wird erst einmal richtig gefeiert. Er hat auch allen Grund dazu, denn man wird ja nicht alle Tage 80 Jahre alt. Ein weiter Weg vom ersten Studentenkabarett Die Namenlosen bis Schreiner den heutigen Nimbus erreicht hatte. Da darf man sich schon mal auf den Lorbeeren ausruhen, zumal es erstaunlich ist, wie aktuell auch heute noch die Texte von vor 20 oder 30 Jahren sind. Genug Zeit also, sich für den 90. Geburtstag zu schonen. Das wollen wir nicht vermissen.

    Aber zum Glück gibt es auch die andere Seite, und wenn sich eine Tür schließt, öffnet sich auch immer eine andere – das sind die Gesetze des Lebens. Freuen wir uns also auf die kommenden Produktionen im Lustspielhaus, in der Lach & Schießgesellschaft, im Stadttheater Oblomow, in der Drehleier, im Drugstore, im Theater im Fraunhofer, im Theater und so fort und all den anderen Lokalitäten, die sich ganz oder teilweise dem Kabarett verschrieben haben. Oder im Wirtshaus am Hart – dort, wo gegen den Trend erfolgreich Theater gemacht wird. Das ehemalige Hinterhoftheater hat einen neuen Anstrich bekommen. Regelmäßig finden Aufführungen des Laimer Brett’l statt und auch der Kabarett- und Comedymarathon mit mehr als 20 Künstlern in zwei Wochen zieht die Besucher in die Sudetenlandstraße. Das würden wir auf jeden Fall vermissen.

    Redaktion: Gerti Windhuber

    Agentur Olivia Reinecke 

    Termine:

    Lustspielhaus:

    27.07.–14.08.10: L. Kinseher, C. Lindner, J. Sem, S. Groebner, Ch. Lex, N. Steinke, T. Wenke: „Im Weißen Rössl“ (Premiere)

    17.–22.08.10: Georg Ringsgwandl: „Staffabruck“

    21.–25.09.10: M. O. Tauchen, u. a. „Der Watzmann ruft“

     

    Lach und Schieß:

    03.+04.07.10: Martin Puntigam: „Atomic Wedgie“

    13.–31.07.10: Andreas Reber: „Ich regel das“ (Uraufführung)

     

    Schlachthof:

    03.08.10: Couplet AG: „Couplet AG trifft Schwuhplattler“

    11.09.10: Katharina Herb: „Orgien in Arien“ (Derniere)

    27.10.10: Fastfood Improtheater: „Recycling Mindschrott“

     

    Stadttheater Oblomow

    13.09.–25.10.10: Stephan Zinner: „Family Business“

    AdNr:1089

     

    2010-06-15 | Nr. 67 | Weitere Artikel von: Gerti Windhuber





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