Trottoir: Wie lacht denn nun der Norden?
Krüger: Der Norden lacht nicht anders als der Rest der Republik. Und dabei geht es seit Jahrzehnten immer um die gleichen Sachen. Frauen amüsieren sich vor allem über das Thema „Mann und Frau“ – das wird auch weiterhin so sein. Kollege Mario Barth ist hier für mich einer unserer Besten. „Bundeswehr“ und „Auto“ sind für Männer ganz wichtige Themen, und natürlich „Fußball“: Jetzt mit der WM vor der Tür geraten die Deutschen diesbezüglich wieder außer Rand und Band. Diese Themen funktionieren auf allen Ebenen – jeder Comedian muss seine Ebene finden, mit der er überzeugen kann.
Tr.: Wie hat sich dennoch die Szene in 35 Jahren verändert?
Krüger: Früher gab’s doch im Prinzip nur Otto, Hallervorden, Karl Dall und mich. Im Moment haben wir eine sehr große Comedy-Szene, was ja nicht verkehrt ist. Die Leute brauchen dringend was zu lachen in diesen Krisenzeiten. Dafür kann man noch viele weitere Comedians aufbauen.
Tr.: Und wer trifft Ihren persönlichen Geschmack ganz besonders?
Krüger: Ich bin grundsätzlich immer sehr erfreut, wenn jemand aktuell arbeitet. Darum bemühen wir uns auch in meiner NDR-Show „So lacht der Norden“. Neben Stars wie etwa Willy Astor und Eure Mütter laden wir dazu gern ganz neue, frische Talente ein. Zwar liegen zwischen Aufzeichnung und Sendung immer ein bis zwei Wochen, doch wir wollen schon unserer Zeit auf den Puls fühlen.
Interview: Ulrike Cordes
2010-06-15 | Nr. 67 | Weitere Artikel von: Ulrike Cordes