München befindet sich zurzeit im Mittelpunkt vieler Berichte rund um die Flüchtlingskrise. Dabei wird die Stadt meist als leuchtendes Vorbild im Umgang mit den bedürftigen Menschen dargestellt. Doch es gibt auch eine andere Seite von München. Diese hat der Comedian Simon Pearce in einem Gastbeitrag für die Münchner Tageszeitung tz thematisiert. Pearce, dessen Vater Nigerianer ist, steht auf dem Standpunkt, dass man Rassismus am besten mit Humor begegnet. Dass seine Art gut ankommt, beweist sein Sieg beim Redefreiheit-Slam im November 2014. Deshalb dürfen wir auf sein abendfüllendes Stand-Up Kabarett Programm „Allein unter Schwarzen“ auch sehr gespannt sein. Die Premiere im Münchner Lustspielhaus sorgte für jede Menge Resonanz und bei aller Unterhaltung wird einem auch noch ein wenig der Spiegel vorgehalten. Wer jetzt Lust bekommen hat, findet alle Termine auf seiner Homepage.
Mit gleich zwei Shows startet das Impro à la Turka Improvisationstheater in den Herbst: MissVerständnisse ist ein teil-improvisiertes Krimitheater mit offenem Ausgang und aktuellem Thema: Ahmet Obermeier, Kind deutsch-türkischer Eltern, kämpft mit Vorurteilen, Stereotypen und der eigenen Identität. Wer wissen will, was beim traditionellen muslimischen Opferfest so alles passiert und wie die deutschen Nachbarn reagieren, sollte sich die Show im Heppel & Ettlich nicht entgehen lassen. Dort sind auch die Afterwörk-Improshows zu sehen, die nach gemeinsamen Nennern in der kulturellen Vielfalt suchen.
Auf geht’s beim Schichtl
Seit 1869 gibt es Schichtls Original-Zauber-Spezialitäten-Theater auf dem Münchner Oktoberfest. Die Münchner sagen dazu liebevoll „Beim Schichtl“. Der Höhepunkt auf der Wiesn ist dabei die tägliche Enthauptung. Schräger Humor? Vielleicht ein kleines bisschen, aber eher eine gute Unterhaltung und dass es in den letzten knapp 150 Jahren so einiges zugetragen hat, was man sehr gut in einem Theaterstück verarbeiten kann, ist leicht zu erahnen. Deshalb gab es als Auftakt für den Herbst im Gut Nederling kurz vor dem Oktoberfest ein Stück über die Wiesn-Attraktion. Bei der Tragikkomödie um die Schausteller des Schichtl und ihre Konkurrenten zum 100jährigen Geburtstag des Oktoberfestes streiten sich die Betreiber des Schichtl, der scharfe Leo und sein bester Freund der große Rudini mit Balbina Freudhäuser, Betreiberin der anderen Wiesn-Attraktion Teufelsrad um den besten Platz. Dabei wird mit harten Bandagen gekämpft und es geht auch nicht immer alles mit rechten Dingen zu. Natürlich löst sich alles zum Ende in Manier des königlich-bayerischen Amtsgerichts sehr salomonisch auf. Regisseur Winfried Frey ist es gelungen, immer mal wieder amüsante Paralellen zum heutigen Geschehen einzubauen. Ein wenig Vorkenntnisse in der Oktoberfest-Historie sind für den Besucher aber auf jeden Fall hilfreich. Das Stück ist im November dann in Neuborg an der Donau und in Trudering zu sehen. Weitere Informationen
Im Gut Nederling wird dann wieder das Chiemgauer Volkstheater mit Aufzeichnungen für den Bayerischen Rundfunk und das Landstorfer Ensemble mit dem Stück „Bixlmadam“ für bayerische Unterhaltung zum Schmunzeln sorgen.
Lach und Schieß:
1.10.15: Henning Venske: „Es war mir ein Vergnügen“ (München-Premiere)
27.10.-28.12.15: Ensemble der Lach- und Schießgesellschaft: „Wer sind wieder wir“
(Premiere)
1.12.15: Unsere Lieblinge: „Adventssingen“
Lustspielhaus:
15.-17.10.15: Sissi Perlinger: „Ich bleib dann mal jung!“ (Premiere)
27.10.15: Maxi Schafroth: „Faszination Bayern“
1.-5.12.15: Django Asül: „Rückspiegel 2015“
Heppel & Ettlich:
1.10.15: Impro à la Turka: „Afterwörk-Improshow“
1.11.15: Klatsch & Tratsch: „Kuh auf Eis“
Schlachthof:
7.10.15: Dornrosen: „Unverblümt“
7.11.15: Christine Rothacker: „Pflege für alle – Betreutes Kabarett“
8.12.15: Stefan Kröll: „Projekt Minga“
Redaktion: Gerti Windhuber
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2015-10-01 | Nr. 88 | Weitere Artikel von: Gerti Windhuber