30 Jahre Jubiläum und kein bisschen müde - so vielfältig kann eine Woche der Kleinkunst sein ! – Aus über 100 Bewerbungen hatte die Jury der St. Ingberter Pfanne zwölf Teilnehmer zur Jubiläumsausgabe des Kleinkunstwettbewerbes im Saarland ausgewählt. Die Zuschauer erlebten vom 5 bis 11. September wieder ein spannendes und abwechslungs-reiches Programm. Die Jubiläumswoche begann mit einer Sondervorstellung. Rüdiger Hoffmann, der erste Gewinner des St. Ingberter Kochgeschirrs servierte seine satirische, komödiantische "Aprikosenmarmelade".
Der erste Preisträger war allerdings ebenfalls ein alter Bekannter für das St. Ingberter Publikum. Es ist Moritz Neumeier, der im Duo "Team & Struppi" 2012 schon einmal die Pfanne mit nach Hause nehmen durfte. Auch als Solist zeigte Neumeier einen interessanten, teils sehr provokativen Auftritt hart an der Schmerzgrenze unter dem Motto "Kein scheiß Regenbogen".
Die zweite Pfanne ging an das Musik-Comedy-Duo Stenzel & Kivits (Bild) mit
„The Impossible Concert" („Ein unmög-liches Konzert“) und das wurde es dann auch. In ihrer Comedyshow ist kein klassisches Thema vor ihren Improvisationen und Persi-flagen sicher. Ebenso werden Jazz, Pop und Folklore mit außergewöhnlichen und einfalls-reichen Musikinstrumenten inter-pretiert. Auch der Publikumspreis ging an dieses „inperfekte“ Musikerduo.
In diesem Jahr gab es zusätzlich einen Sonderpreis des saarländischen Kulturministers Ulrich Commerçon, der die Entscheidung darüber einer Jugendjury, bestehend aus drei saarländischen Schülerinnen und Schülern sowie zwei Studierenden der Saarhoch-schulen, überließ. Mit ihrem Programm "Irreparabeln" überzeugten Ulan & Bator (Bild) diese junge Jury. Die beiden Künstler mit Strickmütze stehen für „abstrakte Kunst“: da gibt es zum Beispiel die Pina Bausch-Hommage zweier Fabrik-Arbeiter, eine dystopische Suite über eine Familie, die die Namen ihrer Kinder gegen Markennamen austauscht, das Lemmingkai-Lied, welches beim Lemming-Ritual gesungen wird, bei dem man etwas Gutes tut für die Allgemeinheit indem man Platz schafft und einen Kurs in Business-Yoga, das einem hilft die göttliche Arbeitskraft in Dir zu finden und zu optimieren. Denn Yoga ist Liebe.
Mit ihrer Liebe (zur Kleinkunst) hat auch das St. Ingberter Publikum dieses 30. Festival zu einem Erfolg werden lassen: Vielseitig, fröhlich und ausverkaufte Vorstellungen, die mit täglich wechslenden Gedichtsvorträgen von Philipp Scharri moderiert wurden.
Bewerbungen zur Kleinkunstpfanne 2016 können wieder bei der Kulturverwaltung der Stadt St. Ingbert, Am Markt 12, 66386 St. Ingbert, Telefon: 06894/13-517 oder 13-523 eingereicht werden.
Redaktion: Ronald Maltha
Bildnachweis:
Stenzel & Kivits Foto: Henri an de Griendt
Moritz Neumeier Foto: Mathias Becker
Sandra Klein Foto: Ulan & Bator